Meine Kündigung bei der Polizei

Was stattdessen?

Was du stattdessen machen kannst, ist wahrscheinlich eine der schwierigsten Fragen und auch hier gilt, dass die Antwort sehr von deinen persönlichen Umständen abhängt. Wer noch jung ist, kann noch etwas ganz anderes lernen – eine Möglichkeit, die wahrscheinlich mit zunehmendem Alter immer unattraktiver wird. Schließlich wirst du ab einer bestimmten Besoldungsstufe einfach nicht mehr für ein Azubigehalt in einem anderen Job arbeiten wollen.




Ich denke, an dieser Stelle sollten wir in zwei Kategorien aufteilen: Die mit und die ohne Alternativen (keine Sorge, Alternativen lassen sich schaffen)

Für alle mit Alternative

Ich weiß, dass es sich schnell so anfühlen kann, als hätte man keine Alternative zur aktuellen Situation. So ging es mir und ich habe alle beneidet, für die aus meiner Sicht der Absprung sehr leicht gewesen wäre.

In diese Kategorie würde ich all diejenigen packen, die schon eine Ausbildung/Studium haben. In diesem Fall liegt der Wechsel in den entsprechenden Beruf auf der Hand. Wenn du dich mit diesem Gedanken anfreunden kannst, dann macht es. Ich denke, dass dies nämlich die einfachste Konstellation ist. Du kennst den anderen Beruf aus der Ausbildung und du kennst den Beamtenberuf. Du kannst das Gehalt abschätzen und so weiter.

Warum noch warten?

In diesem speziellen Fall gilt also wirklich, dass du es nicht viel leichter haben wirst. Du denkst dein Ausbildungsberuf würde dir mehr Spaß machen? Dann kündige und fang in dem neuen Beruf an. Deine Pensionsansprüche sind zwar weg, aber du wirst nachversichert. Je nach Gehalt wirst du auch deine private Krankenversicherung verlieren. Zu beiden Punkten komme ich später nochmals im Detail.

Falls du in jungen Jahren aufgrund von Pension und Krankenversicherung zu viel Bedenken hast, dann befürchte ich, dass ein Jobwechsel nicht das richtige für dich ist.

Eins steht nämlich fest, beide Themen sind Nebenschauplätze. Ganz ehrlich, was macht es für dein tägliches Leben für einen Unterschied, ob du nun eine private oder eine gesetzliche Krankenversicherung hast? Wie bereits gesagt – Ich denke, dass dies die einfachste Variante ist. Also probier es aus. Falls du deine Kündigung bei der Polizei später bereust, dann kannst du später zurück in den Staatsdienst (dazu ebenfalls später mehr).

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69 Kommentare

  1. Hi Monique,

    danke für deinen Kommentar, die netten Worte und die Schilderung zu deiner Situation. Die Kündigung war in Bayern nicht zu einem festen Termin, sondern mit einer Frist von 3 Monaten 🙂 Ich weiß nicht, ob dies überall gleich ist, aber das sollte sich im jeweiligen Beamtengesetz nachlesen lassen.
    Liebe Grüße
    Peter

  2. Hi Maria, danke für deinen Kommentar und das liebe Feedback. Ich denke, dass es immer clever ist, sich erstmal auch intern nach Alternativen umzuschauen. Ich hoffe, dass du hier fündig wirst und freue mich, wenn ich dir mit dem Beitrag helfen konnte. Liebe Grüße, Peter

  3. Hi Alexander,

    stimmt, ein „ich zeige es allen“, war sicherlich nicht die alleinige Motivation, aber dennoch durchaus Teil davon. Die fehlende Motivation während der Schulzeit zu ergründen zielt für den Beitrag hier etwas weit, aber ich denke, dass vieles für die neu gefundene Motivation gesorgt hat. Einerseits ein Wunsch nach Veränderung, die neu gewonnene Disziplin aus der Polizeiausbildung, die Erkenntnis, dass ich aus eigenem Antrieb mein verbleibendes Berufsleben positiv verändern kann und auch die Tatsache, dass ich viel Geld in das Studium investierte. Jedes Mal wenn es im Studium zeitlich schwierig wurde, habe ich mich auf diese Punkte konzentriert und so die notwendige Motivation gefunden.

    Liebe Grüße
    Peter

  4. > genau deshalb – ich habe ein paar Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass der fehlende Ehrgeiz in der Schule nicht unbedingt weitsichtig war 😉 Die eigene fehlende Performance damals hat mich unheimlich motiviert. Vielleicht ein Zeichen für fehlendes Selbstbewusstsein, aber ich wollte durchaus auch zeigen, dass ich es „kann“. Außerdem habe ich es natürlich auch einfach als Mittel zum Zweck betrachtet. Mir war klar, dass ich diese Lücke schließen sollte und somit meinen Wert auf dem Arbeitsmarkt gewaltig steigern würde.

    So einfach ist es nie. Es gibt Gründe, warum Menschen „faul“ sind. Oft ist es so, daß Leute nicht wissen, wie sie mit schwierigen Aufgaben umgehen können. So scheint alles wie ein riesiger und unüberwindbarer Berg. Ich selbst habe erst vor kurzem erkannt, warum ich beim Lesen ständig abschweife. Sehr viel hat mit der Wiederholung der richtigen(!!!) Techniken zu tun, also denen, die auch wirken und nicht nur wirken sollen. Ein „Ich zeig es allen“ zieht niemanden durch ein gesamtes Studium durch. Ganz oben steht die Fähigkeit, Unwohlsein auszuhalten. Warum erzählst du nicht darüber ein bißchen, damit deine Antwort brauchbarer wird.

  5. Hi Alexander,

    genau deshalb – ich habe ein paar Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass der fehlende Ehrgeiz in der Schule nicht unbedingt weitsichtig war 😉 Die eigene fehlende Performance damals hat mich unheimlich motiviert. Vielleicht ein Zeichen für fehlendes Selbstbewusstsein, aber ich wollte durchaus auch zeigen, dass ich es „kann“. Außerdem habe ich es natürlich auch einfach als Mittel zum Zweck betrachtet. Mir war klar, dass ich diese Lücke schließen sollte und somit meinen Wert auf dem Arbeitsmarkt gewaltig steigern würde.

    Liebe Grüße
    Pete

  6. Wow ein toller Bericht, quasi mein erster Bericht über dieses Thema, was mich leider auch beschäftigt. Ich passe vom Charakter absolut nicht mehr zur Polizei. Hoffe ich noch, innerhalb der Polizei nochmal was zu finden. Der Schritt in die Wirtschaft wirkt für mich noch zu groß, zu riskant und zu riesig. Aber dank solcher Beichte wie deiner, fasst man ein bisschen Mut und sieht, dass die Themen Versicherung und Rente vllt doch gar njcht so groß sind, wie angenommen.

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