Meine Kündigung bei der Polizei

Alles Weitere || Krankenversicherung

Einer der schönen Aspekte als Beamter ist die Beihilfe. Du kannst dich privat versichern und der Staat gibt die Hälfte dazu. Auch für Kinder und Partner wird gesorgt. Als ich kündigte, war mir nicht bewusst, dass auch in der Privatwirtschaft der Arbeitgeber einen Teil der privaten Krankenversicherung bezahlt. Niemand in meiner Familie ist privatversichert und so hatte ich immer die Illusion gehabt, dass nur ein Beihilfeberechtigter einen Zuschuss zur Krankenversicherung erhält.

Auch andere Arbeitgeber zahlen einen PKV Zuschuss

Bei meiner Recherche stellte ich fest, dass das so nicht stimmt. Auch in der Privatwirtschaft gibt es für Privatversicherte einen Arbeitgeberanteil, der euch direkt mit eurem Gehalt ausgezahlt wird. Dieser liegt ebenfalls bei der Hälfte des Beitrags, hat jedoch eine Obergrenze bei 351,66€ (Stand 2019). Falls deine Versicherung mehr als das doppelte kostet, zahlst du den Mehrbetrag aus eigener Tasche. Bei mir ist das nicht der Fall.




Dennoch wollte ich eigentlich nach meiner Kündigung bei der Polizei eine gesetzliche Krankenversicherung abschließen. Schließlich liest man immer wieder, dass vielen Menschen ihre Rente von hohen Versicherungsbeiträgen aufgefressen wird und auch eine Familie schien mir einfacher zu versichern. Also rief ich bei meiner Krankenversicherung (HUK Coburg) an und erkundigte mich. Auch bei der Barmer (hier wollte ich hin wechseln) rief ich an.

Zurück in die gesetzliche Krankenversicherung?

Das Ergebnis lautete wie folgt: Kein Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung möglich. Das lag bei mir daran, dass ich als Beamter privatversichert war und im neuen Job mehr als die Beitragsbemessungsgrenze verdienen würde (4537,50€ monatl. Bruttoeinkommen – Stand 2019). Somit war ein Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung ausgeschlossen.

Also ging ich zur Beratung bei der HUK Coburg und stellte meinen Beihilfetarif auf einen regulären PKV Tarif um. Dies tat ich ca. 2 Wochen vor Beginn meiner neuen Tätigkeit und dem offiziellen Kündigungsdatum bei der Polizei. Aufgrund von Überstunden/Urlaub nahm ich hier nämlich die letzten Wochen noch Urlaub.

Im Nachhinein bin ich froh, dass ich bei der HUK geblieben bin. Der administrative Aufwand ist viel geringer, da ich nach meiner Kündigung bei der Polizei keine Rechnungen mehr zur Beihilfestelle schicken muss und die Leistungen der HUK meiner Meinung nach sehr gut sind. Auch der aktuelle Versicherungsbeitrag liegt günstiger, als was ich für eine gesetzliche Krankenversicherung aufbringen müsste. Somit liegt es jetzt an mir, das gesparte Geld zur Seite zu legen.

Ob du also in die gesetzliche oder private Krankenversicherung gehst, hängt von deinem neuen Gehalt ab. Ist dieses zu hoch (ein schönes Problem), dann bleibt dir nichts weiter, als in der PKV zu bleiben. Bei mir gab es übrigens keine Gesundheitsprüfung.

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69 Kommentare

  1. Hi Monique,

    danke für deinen Kommentar, die netten Worte und die Schilderung zu deiner Situation. Die Kündigung war in Bayern nicht zu einem festen Termin, sondern mit einer Frist von 3 Monaten 🙂 Ich weiß nicht, ob dies überall gleich ist, aber das sollte sich im jeweiligen Beamtengesetz nachlesen lassen.
    Liebe Grüße
    Peter

  2. Hi Maria, danke für deinen Kommentar und das liebe Feedback. Ich denke, dass es immer clever ist, sich erstmal auch intern nach Alternativen umzuschauen. Ich hoffe, dass du hier fündig wirst und freue mich, wenn ich dir mit dem Beitrag helfen konnte. Liebe Grüße, Peter

  3. Hi Alexander,

    stimmt, ein „ich zeige es allen“, war sicherlich nicht die alleinige Motivation, aber dennoch durchaus Teil davon. Die fehlende Motivation während der Schulzeit zu ergründen zielt für den Beitrag hier etwas weit, aber ich denke, dass vieles für die neu gefundene Motivation gesorgt hat. Einerseits ein Wunsch nach Veränderung, die neu gewonnene Disziplin aus der Polizeiausbildung, die Erkenntnis, dass ich aus eigenem Antrieb mein verbleibendes Berufsleben positiv verändern kann und auch die Tatsache, dass ich viel Geld in das Studium investierte. Jedes Mal wenn es im Studium zeitlich schwierig wurde, habe ich mich auf diese Punkte konzentriert und so die notwendige Motivation gefunden.

    Liebe Grüße
    Peter

  4. > genau deshalb – ich habe ein paar Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass der fehlende Ehrgeiz in der Schule nicht unbedingt weitsichtig war 😉 Die eigene fehlende Performance damals hat mich unheimlich motiviert. Vielleicht ein Zeichen für fehlendes Selbstbewusstsein, aber ich wollte durchaus auch zeigen, dass ich es „kann“. Außerdem habe ich es natürlich auch einfach als Mittel zum Zweck betrachtet. Mir war klar, dass ich diese Lücke schließen sollte und somit meinen Wert auf dem Arbeitsmarkt gewaltig steigern würde.

    So einfach ist es nie. Es gibt Gründe, warum Menschen „faul“ sind. Oft ist es so, daß Leute nicht wissen, wie sie mit schwierigen Aufgaben umgehen können. So scheint alles wie ein riesiger und unüberwindbarer Berg. Ich selbst habe erst vor kurzem erkannt, warum ich beim Lesen ständig abschweife. Sehr viel hat mit der Wiederholung der richtigen(!!!) Techniken zu tun, also denen, die auch wirken und nicht nur wirken sollen. Ein „Ich zeig es allen“ zieht niemanden durch ein gesamtes Studium durch. Ganz oben steht die Fähigkeit, Unwohlsein auszuhalten. Warum erzählst du nicht darüber ein bißchen, damit deine Antwort brauchbarer wird.

  5. Hi Alexander,

    genau deshalb – ich habe ein paar Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass der fehlende Ehrgeiz in der Schule nicht unbedingt weitsichtig war 😉 Die eigene fehlende Performance damals hat mich unheimlich motiviert. Vielleicht ein Zeichen für fehlendes Selbstbewusstsein, aber ich wollte durchaus auch zeigen, dass ich es „kann“. Außerdem habe ich es natürlich auch einfach als Mittel zum Zweck betrachtet. Mir war klar, dass ich diese Lücke schließen sollte und somit meinen Wert auf dem Arbeitsmarkt gewaltig steigern würde.

    Liebe Grüße
    Pete

  6. Wow ein toller Bericht, quasi mein erster Bericht über dieses Thema, was mich leider auch beschäftigt. Ich passe vom Charakter absolut nicht mehr zur Polizei. Hoffe ich noch, innerhalb der Polizei nochmal was zu finden. Der Schritt in die Wirtschaft wirkt für mich noch zu groß, zu riskant und zu riesig. Aber dank solcher Beichte wie deiner, fasst man ein bisschen Mut und sieht, dass die Themen Versicherung und Rente vllt doch gar njcht so groß sind, wie angenommen.

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